Ingelore-Ursula Kalz-Simontowski Heilpraktikerin

Weißdornweg 2   38300 Wolfenbüttel   Tel. 05331 859281

Krankheitsursachen

Die Chinesische Medizin kennt drei Krankheitsursachen, die aber nur dann krankmachend wirken, wenn das Verhältnis zwischen aufrechtem Qi (lebenserhaltendem, vitalem Qi, zhengqi) und schrägem Qi (krankmachendem Qi, xieqi) nicht ausgewogen ist. Mit anderen Worten: wenn die Widerstandsfähigkeit des Körpers unzureichend oder das Pathogen allzu stark ist.

1. Exogene pathogene Faktoren

Das sind die sogenannten klimatischen Faktoren wie Wind, Hitze, Trockenheit usw. Denken Sie beispielsweise an einen Hitzschlag oder an feucht-kaltes Klima, das Rheuma fördern kann. Im übertragenen Sinne sind das auch Viren und Bakterien oder Pollen, die mit der Luft, mit dem Wind, verbreitet werden und als Wind-Hitze beispielsweise eine Mandelentzündung verursachen können und als Wind-Kälte z.B. Gliederschmerzen und Niesen. In Form energetisch kalter oder verdorbener Nahrungsmittel können sie im Magen und Darm auch eine Fülle-Kälte oder Fülle-Hitze mit Diarrhö o.ä. verursachen.

 

Oft führen diese Klimafaktoren auch zur Obstruktion von Leitbahnen, bei uns bekannt in Form des Steifen Halses nach Zugluft oder eines Hexenschusses, der sich nach Verkühlung des Rückens ereignet. Chinesisch ist beim schmerzhaften Obstruktionssyndrom immer ein Klimafaktor anfänglich auslösend. Solche pathogenen Einflüsse werden sich aber am ehesten an vorgeschädigtem Gewebe, z.B. durch Kompression nach einem Trauma, bemerkbar machen. Dabei kann die Vorschädigung über viele kleine Einzelfälle erfolgt sein, an die man sich unter Umständen nicht einmal erinnert.

2. Innere Ursachen

Sie sind gleichbedeutend mit krankmachenden Emotionen, welche zu lang anhaltend, zu stark ausgeprägt oder im Hinblick auf den Auslöser unpassend, kurz: unangemessen sind. In ihrer natürlichen gesunden Äußerungsform sind die Emotionen lebenserhaltend.

 

So warnt das Gefühl der Angst vor Unachtsamkeit und rät uns zur Flucht, wenn wir uns unterlegen fühlen. Wut hilft uns, uns selber gegen Übergriffe zu schützen und unseren Platz gegen unzulässige Einmischung/Eingriffe zu behaupten. Freude vermittelt uns Lebenslust und hilft damit auch, die schwierigeren Phasen zu meistern usw. Übertriebene Ängstlichkeit hindert uns, behindert unsere Entwicklung und den freien Fluss des Qi. Ein cholerisches Temperament ist nicht nur für Mitmenschen krankmachend, sondern für den Menschen selbst kräftezehrend. Wer dauernd nach dem nächsten Kick sucht oder sich im Gegenteil völlig abschottet, dem ist der Sinn des Lebens wohl nicht aufgegangen oder abhandengekommen. Des Lebens überdrüssig, lebensmüde, das sind krankhafte Störungen des Geistes.

 

Wichtig ist hierbei das Verständnis von einem Kontinuum zwischen geistig-seelischen und körperlichen Prozessen. Insofern als Körper und Geist dabei eine untrennbare Einheit bilden, können organische Disharmonien unmittelbar emotionale hervorrufen und umgekehrt. Jede Emotion hat einen spezifischen Effekt auf das Qi, woraus sich erklären lässt, dass Gedanken sich im Kreise drehen, man sich vor Angst in die Hose machen kann usw.

 

Insofern sind psychologische Gesichtspunkte fast immer Teil einer ganzheitlichen chinesischen Therapie.

3. sonstige Ursachen

Hierzu gehören eine schwache Konstitution, Unausgewogenheit zwischen Phasen von Aktivität und Ruhe, Trauma, einseitige Belastungen, falsche Ernährungsgewohnheiten, ein Übermaß an sexueller Aktivität, v.a. bei Männern, zu viele Schwangerschaften bei Frauen, Parasiten und Vergiftungen sowie falsche Behandlung.

 

Die Therapie umfasst also immer auch eine Lebensberatung, wenn Emotionen oder o.g. sonstige Faktoren an der Krankheit oder Disharmonie beteiligt sind. Wer beispielsweise mehr von sich verlangt, als konstitutionell angeraten ist, verschleißt sich vorzeitig und mindert die Lebensqualität im Alter. Wer immer unter Zeitdruck isst, dabei eine Dienstbesprechung führt und dann auch noch zu den falschen Nahrungsmitteln greift, macht sich krank. Darin drückt sich auch die Verantwortlichkeit des Patienten für sein Wohlergehen aus, die bei der Therapie eine wichtige Rolle spielt.

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